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Schafkopfen, jaaa.... ein beliebtes Spiel in Bayern. Für 4 Personen und mit 32 Karten (Ass bis 7). Aber soooo anders für mich als Skat!
Schon allein die Karten!!!! Das französische (und einzig wahre Blatt) seit meiner Kindheit gewohnt, musste ich mich hier auf das altdeutsche und bayerische Blatt umgewöhnen, was schon allein eine Schwierigkeit ist. Mit Dame, Bube, Kreuz, Pik (oder "Schippe", wie man bei uns in der Palz sagt) Herz und Karo völlig vertraut, stößt man plötzlich auf entsprechenden Ober, Unter, Eichel, Blatt (Laub, Gras), Herz (gottseidank blieb wenigstens das) und Schell(e) (für mich war der Merker "Weihnachtskugel").

Das wirft Fragen auf: Wieso sind Damen plötzlich Herren und dann auch noch Ober?

Aber nicht nur das: Die farblich entsprechenden Damen/Herren/Ober haben auch noch (regional) verschiedene Bezeichnungen. In einem Farbspiel "ruft" man z.B. seinen vermeintlichen Partner (wenn man mindestens 5 Trümpfe und eine Karte der gerufenenen Farbe hat), in dem man die Ass der gewünschten Farbe "ruft". Da fallen dann Sätze wie "Ich spiel mit der Alten - mit der Blauen - mit der Hundsgvögelten - mit der Bumbel...".
Man stelle sich den französisch Angehauchten vor, der kaum die neuen Karten außer Herz kennt und sich dann intelligent fragt: "Hä? Mit weeeem?" Ist doch ganz einfach und logisch, sagt da der Bayer: Die Alte ist die Eichel-Ass (Eichel? Achja, Kreuz), die Blaue ist natürlich die Grüne (grün? achso, Blatt und Laub ist ja so grün wie Pik) und die Bumbel oder Hundsgvögelte ist klar die Schell-Ass (da fällt mir ein, ich müsste mal tanken).

Es gibt einige wenige Regeln: Trumpf sind alle Ober, Unter und Herz-Karten: beim "niedrigsten" Farb- oder Rufspiel. Da spielen dann immer 2 gegen 2 (der, der ruft, mit dem, der die gerufene Ass hat, gegen die anderen beiden). Dann gibts noch die Solospiele (wie der Name schon sagt, einer gegen drei): Wenz (da sind nur die Unter Trumpf), Solo (da bestimmt der Spieler die Trumpffarbe), die entsprechenden "Tout"-Spiele (der Spieler sagt an, dass die anderen keinen Stich machen und verliert, sobald sie einen machen) und "Sie", das Spiel rahmt man direkt, denn der Spieler hat dann alle Ober und Unter.

Das wars auch schon mit Regeln... Da ich mich hilfesuchend an Regeln festhalten will, merk ich mir Maßregelungen und Tipps während des Spiels beim "Nachkarteln" (eine mehr oder weniger ausgeprägte Eigenart des Schafkopfens bzw. deren Spieler), z.B. "spiel nie die 10 an.." Sowas beherzigt man sich. 5 Spiele weiter kommt dann vorwurfsvoll, warum man nicht die 10 angespielt hat... Wenn man dann sagt, dass man da vor 5 Spielen die Info.... Nein, das galt nur für DAS Spiel, jetzt sei das ja eine völlig andere Konstellation ... Ihr merkt schon, ich kämpfe...
Aber Schafkopf ist ein schönes und interessantes Spiel, bei dem ich mir wünschte, ich könnte mir auch noch alle gefallenen Trümpfe und die bereits gesammelten Punkte merken, aber dafür müsste ich einfach noch routinierter sein... Ich arbeite wöchtenlich dran.
Ach ja, fast hätt ich es vergessen: Man spielt um Geld! Nicht viel pro Spiel, aber es läppert sich. Da kann man schon mal an einem Abend seine 18 Euro verlieren (mein Freund Wolfgang, der alte Kartler, lacht über solche Summen, deren Einsatz ist wesentlich höher), meistens ich... Man hat aber auch einfach manchmal sooo schlechte Karten und kein Glück und wenn dann auch noch der Wind schlecht steht...

Die "Kartler" sind:

Karin:
Freundin, Kollegin, Mitreisende und ich glaub, sie kam mit einem Kartentalon auf die Welt oder lernte auf der Säuglingsstation Schafkopf... Das Bild zeigt sie bei einem gemeinsamen Türkei-Urlaub und ich vermute, da sind Karten im Rucksack... Sie liebt: Immer gewinnen und wenn nicht, dann doch. Spielt gerne Solo und ist merklich sauer, wenn sie's verliert. Spielt saugut und gewinnt auch entsprechend. Wenn sie mal verliert, kann man das gar nicht so sehen, weil ihre Kasse immer so voll ist.
Sie sitzt meist auf ihren angezogenen Beinen (mir würden letztere nach kurzer Zeit einschlafen), damit das Göttinnenhafte und Erhabene mehr zur Geltung kommt. Wenn sie keine Karten in der Hand hat, dreht sie Zigaretten.



Wolfgang:
Kollege und gleichzeitig "Halbleiter" (gut, sagen wir 2. Scheffe) von uns, zudem Freund von Karin. Er liebt es, in seiner Kasse Geldtürmchen zu bauen, wobei er manchmal "Baumaterial" hat oder auch nicht. Er spielt gern mit der "Eichel" oder der "Hundsgvögelten", Kommentare spar ich mir da... Jedenfalls geht es mit seinem Turmbau auf und ab, wie bei mir (nur bei mir noch eher ab...). Wolfgang kann nicht auf der Hand mischen, lehnt aber strikt ab, das zu lernen (da isser dann plötzlich zu alt), somit spielen wir meist mit leicht gebogenen Karten... Er vergisst manchmal, den freigewordenen Topf zu leeren, wahrscheinlich aber nie mehr, wenn er das hier gelesen hat... *g.

Bernd:
Unser mittlerweile Kollege, Sonnenschein, fast immer lachend, wie es ein Profi-Skilehrer sein muss (muss wohl so sein). Superkartler, der mich auch immer wieder was in Sachen Schafkopf lehrt. Ich glaub, er hat immer die vollste Kasse und spendiert uns gerne aus dem Vollen mal 'ne Familienpizza. Hält es fast nicht aus, eine Woche nicht gekartelt zu haben und träumt permanent vom Wenz-Tout. Kann es auch nicht lassen, dauernd seinen Kassenstand mitzuteilen, natürlich immer lachend (weil's auch oft ein Plus ist *g). Wenn's schlecht läuft, dreht er sein Stuhlkissen um, ein glücksheischender Aberglaube, dem ich gerne folge - manchmal hilft's... *g.

Tja, die drei machen mich arm, aber ich geb nicht auf, weil es auch Spaß macht, keine Frage...
Es ist, zugegebenermaßen, ein interessanteres Spiel als Skat. Nördlich des Weißwurstäquators spielt man wohl entsprechend Doppelkopf. Das hab ich mal in Koblenz und in einem Gomeraurlaub gelernt, aber längst wieder vergessen.
Wer aber je mal Urlaub in Franken oder Bayern macht und gerne Karten spielt, sollte sich mit Schafkopf anfreunden.
Alles über Schafkopf findet ihr in meinen Links. Ich habe eine Seite ausgesucht, die ich ganz schön finde, vielleicht sollte ich sie mal ganz lesen... *lacht.

 
   
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